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Die Schufa - vom Aufbau bis zum Basisscore

Wie funktioniert die Schufa? Wir erklären ihnen das Vorgehen zur Ermittlung des Schufa-Wertes.

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Über die Schufa

Die Schufa arbeitet seit 1952 als eine private Wirtschaftsauskunftei, die sich für die Erhebung von wirtschaftsrelevanten Informationen bezüglich einer Privatperson oder eines Unternehmens einsetzt. Das primäre Ziel der Schufa ist es, als Auskunftei kreditgebende Unternehmen wie Banken über das Risiko eines Ausfalles mit Hilfe eines Scores zu Bewertung der Kreditwürdigkeit umfassend zu informieren und vor Zahlungsausfällen zu schützen.

Hierfür sammelt die Schufa in Deutschland ungefähr eine halbe Milliarde Daten von über mehr als 66,2 Millionen Menschen. Um eine gezielte und überschaubare Auskunft ermöglichen zu können, werden die einzelnen Einträge von etwa 752 mitarbeitenden Personen aufgenommen, ausgewertet und vermittelt.

Die Schufa - vom Aufbau bis zum Basisscore

Auskünfte über mögliche Zahlungsschwierigkeiten und das Risiko einer Überschuldung gehören dabei zur größten Einnahmequelle der Schufa. Als ein privates Unternehmen wird die Schufa damit hauptsächlich durch Banken, Geldinstitute und Konzerne finanziert, die als ständige Vertragspartner eine gezielte Auskunft über die Bonität ihrer Kreditnehmer einholen können.

Um dabei eine strukturierte und anschauliche Auskunft gewährleisten zu können, entwickelte die Schufa ein komplexes Scoring-Verfahren, bei dem die erfassten Daten einer Person bzw. eines Unternehmens in einem Punktesystem bewertet werden können. Um diesen Scoring-Wert wurden von der Schufa mathematisch-statistische Verfahren entwickelt, die eine zuverlässige Bewertung der erhobenen Daten ermöglichen sollen.

Die Berechnung und Auswertung der Schufa-Scores

Mit dem Konzept des Scorings verfolgt die Schufa das Ziel, eine Prognose über ein zukünftiges Ereignis erstellen zu können. Für die Ermittlung der Wahrscheinlichkeitswerte spielen dabei die erhobenen Daten aus der Vergangenheit eine Schlüsselrolle und werden in sechs verschiedene Kategorien untergliedert.

Der Sektor "bisherige Zahlungsstörungen" umfasst alle Kreditgeschäfte, die durch den Schuldner oder den Gläubiger nicht vertragsgemäß erfüllt wurden.

Hierbei werden auch die Anzahl und den Umfang der abgeschlossenen Kreditgeschäfte in der Kategorie "Kreditaktivität letztes Jahr" berücksichtigt.

Die Bereiche "Kreditnutzung" und "Länge der Kredithistorie" bieten zusätzliche Informationen über die Art der Kreditbeziehungen und deren Dauer.

Schließlich werden auch grundlegende Informationen zu der Identität einer Person oder eines Unternehmens in den Sektoren "Allgemeine Daten" und "Anschriftendaten"

gespeichert.

Die Berechnung und Auswertung der Schufa-Scores

Je nach Relevanz fließen die Informationen im weiteren Verlauf in die mathematischen Berechnungen ein und liefern schließlich einen Scorewert, der die Erfüllungswahrscheinlichkeit eines Kreditgeschäftes beschreibt.

Ein Scorewert von beispielsweise 80 Prozent gibt dabei an, dass die Wahrscheinlichkeit für die termingerechte Zahlung bei 80 Prozent liegt. Damit würde eine vertragsmäßige Leistung lediglich in 80 von 100 Fällen erfolgen.

Die Scorewerte werden als Wahrscheinlichkeitsangaben wiederum in sechs Klassen eingeordnet, wobei eine größere Wahrscheinlichkeit mit einer geringeren Risikoeinschätzung einhergeht. So werden Scorewerte von mehr als 97,5 Prozent mit einem sehr geringen Risiko verbunden, wohingegen ein Scorewert von weniger als 50 Prozent als ein sehr kritisches Risiko eingestuft werden sollte.

Neben einem einheitlichen Scorewert werden von der Schufa allerdings auch abgeänderte Scores ermittelt, die auch mit einer anderen Risikoeinschätzung verbunden sind. Dies liegt daran, dass das Scoring-Verfahren auf die individuellen Bedürfnisse eines kreditgebenden Unternehmens angepasst werden muss. So werden einige Daten bei dem Abschluss eines Ratenkredites von einem Versandhandel mit einer hohen Relevanz bewertet, obwohl sie bei dem Abschluss eines Baufinanzierungskredites womöglich keine Rolle spielen.

Insgesamt kann damit neben einem Basisscore unter acht verschiedenen Branchenscores unterschieden werden. Diese werden prinzipiell nur an die Vertragspartner der Schufa übermittelt, wohingegen der Basisscore jederzeit im Rahmen einer Selbstauskunft abgefragt werden kann. Dies ist über das Internet, die Post oder das Telefon möglich.

Der Schufa Basisscore

 

Der Schufa Basisscore

Aufgrund der hohen Anzahl der Scorewerte, die sich teilweise stark unterscheiden, entwickelte die Schufa einen einheitlichen Scorewert - den Basisscore. Dabei handelt es sich um einen zentralen Orientierungswert, der hauptsächlich bei der Eigenauskunft angegeben wird.

Bei der Ermittlung des Basisscores kommt das gängige Scoring-Verfahren zum Einsatz, wobei den Einzeldaten grundsätzlich eine neutrale Gewichtung zugeschrieben wird. Die Erfüllungswahrscheinlichkeit wird dabei in einem Bereich von 0 bis 100 Prozent angegeben, wobei das Maximum von 100 Prozent und das Minimum von 0 Prozent nie erreicht werden können.

Der Schufa Basisscore wird in der Regel nach dem Anbruch eines Quartals erneut berechnet, sofern neue Daten von Vertragspartnern eingereicht wurden. In einer Studie, die vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) durchgeführt wurde, erreichte der Großteil der Testpersonen dabei einen Scorewert zwischen 89 und 99 Prozent.

Einen Schufa Basisscore von weniger als 89 Prozent erreichte hingegen nur ein Anteil von 9 Prozent. Ein Viertel der Kandidaten erreichte in der Stichprobe jedoch einen Schufa Basisscore von mehr als 99 Prozent. Lediglich bei vier Prozent der Kandidaten lag kein Basisscore vor. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass die Kandidaten keine Kredite aufgenommen haben und keine Konten bei Vertragspartnern der Schufa aufgenommen haben.

Eigenen Basisscore anfragen

Eigenen Basisscore anfragenWer seine eigene Bewertung bei der Schufa anfragen möchte, wird zunächst auf Bezahlmodelle hingewiesen. Es gibt aber auch die Möglichkeit einer einfachen und kostenlosen Abfrage. Unter dem Punkt "Datenkopie (nach Art. 15 DS-GVO)" kann eine Übersicht angefragt werden. Diese wird in Form einer Tabelle übermittelt.

Diese Tabelle beinhaltet alle Daten, die für die Bewertung herangezogen werden und weitergegeben wurden, d.h. alle Informationen, die an die Schufa übermittelt wurde. Das können Handyverträge, laufende Kredite bei Banken, Negativmerkmale aus nicht beglichenen Rechnungen oder auch einfache Angebotsanfrage bei Banken sein.

Hier können Sie auch prüfen, ob alte Einträge noch vohanden sind, die bereits aus der Akten entfernt sein sollten. Für solche Einträge sollten Sie die Löschung beantragen, da sie Ihre Bonität beeinflussen.

Auch Teil der Tabelle ist der Scorewert, die Ratingstufe sowie die Erfüllungswahrscheinlichkeit. Zum besseren Verständnis im am Ende der Tabelle die Bedeutung abzulesen.

Vorteile und Nachteile für den Verbraucher

Vorteile und Nachteile für den VerbraucherGenerell hilft das Scoring-Verfahren einem Unternehmen, eine zuverlässige und dennoch schnelle Entscheidung treffen zu können. Dies wirkt sich indirekt auch positiv auf das Konsumverhalten der Verbraucher aus.

Mit der Schufa ist es einem kreditgebenden Unternehmen möglich, eine schnelle und komfortable Vertragsabwicklung anzubieten. Die Kreditgeschäfte umfassen hierbei nicht nur die Geldleihe, sondern alle Leistungen, deren Bezahlung nicht direkt erfolgt. Dies gilt beispielsweise bei einer Warenbestellung in einem Versandhandel oder bei dem Abschluss eines Mobilfunkvertrages. Durch die Auskunft der Schufa erhält der Verkäufer dabei einen Überblick über die Erfüllungswahrscheinlichkeit des Vertrages.

Im Falle einer positiven Bewertung erhält der Kunde damit günstige Konditionen nach einer vergleichsweise kurzen Überprüfung der Kreditwürdigkeit. Im Falle eines geringen Scorewertes kann sich eine Schufa-Auskunft jedoch auch negativ auf die finanzielle Situation eines Verbrauchers auswirken. Dies reicht von überdurchschnittlich hohen Zinsen beim Abschluss eines Kredites bis zur Ablehnung eines Vertrages.

Damit kritisieren die Gegner der Schufa, dass das Scoring-Verfahren eine zusätzliche Belastung für den Verbraucher darstellen würde und den Weg aus einer Schuldensituation erschweren könnte. Die Befürworter der Schufa behaupten hingegen, dass sich ein schlechter Scorewert positiv auf die finanzielle Lage des Verbrauchers auswirken würde. Ein schlechter Scorewert der Schufa schützte den Verbraucher nämlich vor einer Überschuldung und schließe die Gefahr einer Schuldenspirale aus.

Die Transparenz des Marktes sei des Weiteren ein unverzichtbares Mittel, um ein weitreichendes Vertrauen zwischen Verkäufern und Verbrauchern zu schaffen und damit eine Dynamik zwischen Angebot und Nachfrage zu erreichen. Wesentliche Gegenargumente behandeln hingegen das Risiko eines Missbrauches, der durch einen nicht gerechtfertigten Schufa-Eintrag entstehen könnte. Darüber hinaus kritisieren viele Bundesbeauftragte für den Datenschutz, dass die Menge der eingereichten Daten bei der Schufa zu der Entwicklung von Persönlichkeitsprofilen der Verbraucher führen könnte. Die Privatsphäre der Verbraucher könnte damit nicht mehr gewährleistet werden.

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