Der Diskontkredit
Wer ein Produkt kauft, bezahlt sofort. Das ist meistens so. Aber nicht immer. Firmen bestellen Waren oder auch Dienstleistungen und zahlen erst später. Unternehmen nutzen diese Zahlungsspielräume. Wer auf seinen ausgestellten Rechnungen ein Datum als Zahlungsziel einräumt, gewährt für diesen Zeitraum Kredit. Hierbei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Bankkredite. Der Diskontkredit ist eine davon.
- INHALTSÜBERSICHT ZUM THEMA DISKONTKREDIT
- Was ist ein Diskontkredit?
- Wie funktioniert ein Diskontkredit?
- Für wen ist ein Diskontkredit geeignet?
- Vorteile & Nachteile eines Diskontkredits
- Welche Kosten entstehen durch den Diskontkredit?
- Alternativen zum Diskontkredit
- Worin liegen die Unterschiede zum Akzeptkredit?
- Die Geschichte des Diskontkredits
Was ist ein Diskontkredit?
Wie bei einem Scheck wird auf einem Kreditpapier eine Summe angegeben, die zu zahlen ist. Das nennt man Wechsel. Wobei auf einem Wechsel außerdem ein bestimmter Tag festgelegt ist, an dem dieser Betrag gezahlt werden muss.
Dieser Kreditschein ist für Unternehmen als kurzfristige Finanzierung interessant.
Der Diskontkredit ist bei vielen auch als Wechselkredit bekannt.
Laut Wirtschaftslexikon bezeichnet der Diskontkredit also einen kurzfristigen Kredit, bei dem ein Kreditinstitut vom Kreditnehmer einen, zu einem späteren Zeitpunkt fälligen, Wechsel ankauft.
Hier erklärt an einem kleinen Beispiel:
Ein Tierzubehör-Shop bestellt 20 Paletten Katzenfutter eines bestimmten Herstellers. Dieser will die Ware nicht sofort bezahlen, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt. Der Tierzubehör-Shop erklärt sich einverstanden, wenn der Hersteller ihm im Gegenzug dafür einen Wechsel ausstellt. Auf diesem Wechsel steht nun geschrieben, wann der Hersteller dem Tierzubehör-Shop das Geld für die 20 Paletten Katzenfutter zahlen muss. Der Tierzubehör-Shop kann warten, bis der Kunde bezahlt. Oder er verkauft den Wechsel an eine Bank oder ein Kreditinstitut. Dafür, dass der Tierzubehör-Shop sein Geld jetzt schon bekommt, stellt die Bank ihm einen Teil des Gesamtbetrages als Zinsen in Rechnung. Ihm wird also nicht die gesamte ursprüngliche Summe ausgezahlt.
Den Kredit, den der Tierzubehör-Shop von der Bank dadurch erhält, nennt man Diskontkredit. Denn das Kreditinstitut erhält wiederum günstige Bankkredite von der Bundesbank zum „Diskontsatz".
Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem der Hersteller des Katzenfutters die Rechnung bezahlten muss, wird der Wechselbetrag fällig. Der Katzenfutter-Produzent bezahlt die gesamte Summe an die Bank oder das Kreditinstitut.
Also: Ein Unternehmen (B) liefert seinem Kunden (A) Waren oder eine Dienstleistung. Als Sicherheit, dass er diese Waren zu einem späteren Zeitpunkt bezahlten wird, stellt A einen Wechsel aus, den B erhält. B gibt diesen Wechsel an die Bank (C) weiter und bekommt das Geld sofort. Abzüglich der Zinsen, die die Bank dafür nimmt, weil sie das Geld verleiht.
Ein Diskontkredit ist eine Möglichkeit, etwas kurzfristig zu finanzieren. Diese Form eines Darlehens nutzen Unternehmen gerne als Alternative zum Firmenkredit.
Wie hoch sind die Zinsen, die ein Kreditinstitut für die Bereitstellung dieses Bankkredits nimmt? Der Diskontsatz orientiert sich am aktuellen Zinsniveau des Geld- und Kapitalmarktes. Berücksichtigt wird auch die wirtschaftliche Lage des Kreditinstituts. Darüber hinaus spielt die Qualität und die Anzahl der eingereichten Wechsel eine Rolle.
Diskontkredit - Kurz und knapp erklärt
- Der Diskontkredit ist ein Kredit, bei dem eine dritte Person, eine Bank oder ein Kreditinstitut einen Wechsel in Zahlung nimmt.
- Der Wechsel ist ein Kreditpapier, auf dem geschrieben steht, welche Summe eine Person A (oder ein Unternehmen) einer anderen Person B (oder einem Unternehmen) zu einem bestimmten Zeitpunkt zu zahlen hat.
- Die Bank oder das Kreditinstitut geben das Geld bereits vor Ablauf des Zeitpunkts an Person B. Dafür verlangt die Bank Zinsen. B erhält daher einen Teil des Wechselbetrags nicht. Die Bank bekommt dann zum vereinbarten Zeitpunkt von Person A die ursprüngliche, gesamte Summe zurück.
Wie funktioniert ein Diskontkredit?
Kreditinstitute geben Diskontkredite nur an diejenigen Kunden, die vorab einen entsprechenden Vertrag unterschrieben haben. In diesem Vertrag wird die sogenannte Diskontkreditlinie festgelegt. Sie bestimmt die Höhe, das maximale Diskontkreditvolumen, für den Kreditnehmer. Dieses kann revolvierend in Anspruch genommen werden. Das heißt, die beiden Vertragspartner legen eine bestimmte obere Grenze einer Summe fest, die während eines bestimmten Zeitraums maximal getilgt und erneut geliehen werden kann.
Wer einen Diskontkredit erhalten möchte, muss einige Punkte beachten:
Der ausgestellte Wechsel ist ein sogenannter Handelswechsel. Wer Waren bestellt oder eine Dienstleistung erhalten hat und nicht sofort bezahlen will, kann als Sicherheit für die verzögerte Zahlung einen Wechsel ausstellen, den Handelswechsel. Neben dem Handelswechsel gibt es noch den Finanzwechsel. Hier werden keine Waren, Produkte oder Dienstleistungen verkauft. Dieser Wechsel ist ähnlich wie ein Scheck, den ein Kreditnehmer bei einer Bank einreichen kann und dafür Geld erhält. Dafür verlangt das Kreditinstitut Zinsen, den Diskont.
- Der Wechsel muss spätestens nach drei Monaten ausgelöst, also bezahlt sein.
- Der Aussteller und der Empfänger des Wechsels sind kreditwürdig.
- Alle Formalitäten sind korrekt erfüllt.
- Der Wechsel muss „an einem Bankplatz zahlbar sein“. Damit ist ein Ort gemeint, an dem es eine Niederlassung der Bundesbank gibt.
Der Diskontkredit ist ein Darlehen zwischen demjenigen, der einen Kredit braucht, und dem Kreditinstitut. Die Bank gibt den Wechselbetrag an den Kreditnehmer, abzüglich Zinsen und Kosten. Anschließend wartet sie, bis derjenige, der den Wechsel auslöst, das Geld bezahlt. Oder sie reicht den Wechsel an die deutsche Bundesbank weiter. Sie verkauft ihn. So erhält die Bank den Wert des Wechsels vorzeitig zurück. Bis 1999 konnte der Wechsel von den Banken auch an die Europäische Zentralbank weiterverkauft werden. Inzwischen rediskontiert die Europäische Zentralbank Wechsel nicht mehr.
Für wen ist ein Diskontkredit geeignet?
Der Diskontkredit für Unternehmen
Firmen nutzen den Diskontkredit gern, um Engpässe in der Liquidität überbrücken. Diese treten gerne auf, wenn Rechnungen, zum Beispiel für bestellte Waren, zu bezahlen sind. Gleichzeitig ist klar, dass geleistete Dienstleistungen oder gelieferte Waren erst später honoriert werden. Um diese Diskrepanz zu lösen, eignet sich der Wechselkredit. Damit können Firmen ihre eigenen Schulden oder noch offenen Rechnungen pünktlich begleichen.
Der Diskontkredit für Freiberufler & Selbstständige
Die meisten Selbstständigen und Freiberufler wissen, was es bedeutet, wenn ein Kunde nicht rechtzeitig bezahlt. Leicht löst das einen Kreislauf aus, in dem man selbst nicht rechtzeitig seine Rechnungen begleichen kann. Der Diskontkredit hilft, diesen Kunden einen Spielraum einzuräumen und dadurch selbst zahlungsfähig zu bleiben. Außerdem werden Selbstständigen Bankkredite viel seltener gewährt als anderen. Der Diskontkredit bietet aufgrund der Sicherheit durch den Wechsel eine Möglichkeit, sich kurzfristig Geld zu leihen. Da die Beteiligten persönlich haften, ist die Bank sich sehr sicher, dass sie ihr Geld wiederbekommt. Daher bewilligt sie diesen Kredit oft leichter und schneller.
Vorteile & Nachteile eines Diskontkredits
Welche Vorteile hat ein Diskontkredit?
Wird schnell Geld benötigt? Sind Rechnungen zu bezahlen, aber es fehlen gerade die nötigen Mittel zur Finanzierung? Welcher Unternehmer kennt das nicht: Ganz rasch ist so ein Engpass da. Ein Kunde bezahlt eine Rechnung nicht pünktlich und schon gerät man selbst in die unangenehme Situation, die eigenen Rechnungen nicht mehr fristgerecht begleichen zu können. Um dann kurzfristig und sehr schnell an Geld zu bekommen, eignet sich der Diskontkredit. Da der Wechsel eine große Sicherheit für Kreditinstitute darstellt, wird dieses Darlehen leicht und rasch gegeben. Denn die Wechselbeteiligten haften vollumfänglich und persönlich. Das heißt, die Bank kann sich sicher sein, dass sie ihr Geld auch zurückbekommt. Darüber hinaus haben Kreditgeber mit dem Diskontkredit keinen großen Aufwand. Die Formalitäten sind in der Regel schnell erledigt. Günstige Bankkredite erhalten Kreditinstitute selbst wiederum von der Bundesbank zum Diskontsatz. Deshalb sind auch die Zinsen, die für die Leihgabe berechnet werden, nicht so hoch wie bei anderen Darlehen. Diskontkredite werden nicht bei der Schufa eingetragen. Er ist also günstig für denjenigen, der kurzfristig einen bestimmten Betrag finanzieren will, aber für ein späteres Darlehen bei der Schufa keinen zusätzlichen Eintrag möchte. Zum Beispiel, weil ein größerer Bankkredit bereits geplant ist, für den der Schufa-Score positiv sein muss.
Vorteile des Diskontkredits - Kurz und knapp:
- günstiger Kredit für Firmen
- hohe Flexibilität
- schnell an Geld kommen
- geringer Verwaltungsaufwand für Banken
- hohe Sicherheit für Banken, dadurch leichtere Bewilligung
- kein Eintrag bei der Schufa
Welche Nachteile hat der Diskontkredit?
Es ist gesetzlich vorgeschrieben, welche Elemente ein Wechsel enthalten muss: In der Urkunde muss das Wort „Wechsel“ vorkommen. Es folgt eine klare Beschreibung, eher eine Anweisung, dass eine bestimmte Geldsumme zu einem festgelegten Zeitpunkt von einer Person an eine Person zu bezahlen ist. Die Namen sind jeweils anzugeben. Es wird bestimmt, wo der Wechsel ausgelöst wird. Wann wurde der Wechsel ausgestellt? Von wem wurde der Wechsel ausgestellt? Und wo wurde der Wechsel ausgestellt? Auch diese Angaben sind erforderlich. Die Banken legen großen Wert auf die Beachtung sämtlicher Formalitäten. Fehlende Angaben führen leicht dazu, dass der Diskontkredit nicht bewilligt wird. Außerdem muss jeder Wechsel erneut genehmigt werden. Es reicht nicht, mit der Bank einen entsprechenden Vertrag geschlossen zu haben. Dieser ist jedoch Voraussetzung dafür, dass der Diskontkredit überhaupt gestattet werden kann. Manche Kreditgeber nehmen für die Bearbeitung hohe Gebühren.
Wichtig zu wissen: Beide Beteiligten - also Aussteller und Wechselnehmer - haften vollumfänglich und persönlich. Am festgelegten Stichtag muss das Geld zurückgezahlt werden. In der Regel beträgt die maximale Zeit drei Monate, bis der Wechsel ausgelöst werden muss. Ist der Wechsel zum Stichtag noch offen, kann die Bank sich das Geld auch vom Kunden holen.
Nachteile des Diskontkredits - kurz und knapp
- aufwändige Handhabung
- jeder neue Wechsel muss von der Bank genehmigt werden
- hohe, sofortige Haftung, wenn nicht zum Stichtag gezahlt wird
- teilweise hohe Aufschläge und Gebühren bei manchen Kreditinstituten
- vorab ist ein entsprechender Vertrag mit der Bank zu schließen
Welche Kosten entstehen durch den Diskontkredit?
Ein Diskontkredit ist ein sehr günstiger Kredit. Zinsen und Kosten für die Darlehenssumme werden von einem Teil der Forderung beglichen.
Haben sich Verkäufer und Käufer darauf geeinigt, dass die gekaufte Ware nicht bar, sondern über einen Wechsel bezahlt wird? Hervorragend. Der Käufer übernimmt dabei in der Regel die Kosten für den Wechsel. Dies wird im Preis berücksichtigt und dementsprechend auf den ursprünglichen Betrag aufgeschlagen.
Der Diskont, der Differenzbetrag, errechnet sich durch die Laufzeit. Es betrifft den Zeitraum zwischen dem Tag, an dem der Wechsel ausgestellt ist und dem, an dem er fällig wird. Wie viele Tage sind gewährt, bis der ausgestellte Betrag zum Stichtag fällig ist? Meistens sind dies 90 Tage, also drei Monate. Der Monat wird für die Berechnung mit 30 Tagen angesetzt. Ein Wechsel kann immer nur an einem Werktag ausgelöst werden. Daher kann die Zinsfrist ein bisschen länger sein als das angegebene Datum.
Berechnet wird der Zins mit der kaufmännischen Zinsformel. Der Diskont wird vom Rückzahlungsbetrag des Kredits hochgerechnet. Damit können die effektiven Zinsen höher sein als bei einem Darlehen, das jährlich abgerechnet wird. Da die Laufzeiten jedoch kurz sind, ist das nicht ausschlaggebend.
Zur Erklärung hier ein Beispiel:
Ein Handwerkerunternehmen hat seine Webseite von einer Werbeagentur neu gestalten lassen. Für Dienstleistungen und Software stellt das Handwerkerunternehmen einen Wechsel über 15.000 Euro aus. Der Diskont beträgt 225 Euro. Gerechnet wurde mit der kaufmännischen Zinsformel, 6 % Diskont und 90 Tagen Laufzeit. Es fallen also Zinsen in Höhe von 225 Euro an. Diese erhält die Bank.
Der Effektivzins des Darlehens in Höhe von 14.775 Euro liegt nach der allgemeinen Zinsformel jedoch bei 6,09%. Gerechnet mit 225 Euro Zinsen, Zeitraum drei Monate.
Effektiv ist der Zins also etwas höher. Dennoch ist der Diskontkredit sehr günstig. Wenn man es zum Beispiel mit dem Dispositionskredit vergleicht, liegt er auf alle Fälle 2 % darunter. Dabei sind 8 % Zinsen noch der unterste Satz, den Banken für die Überziehung des Kontos ansetzen. Meistens liegt der Zinssatz eher bei 12 % und mehr.
Außerdem wichtig zu wissen:
- Jeder Wechsel ist zu versteuern.
- Banken können für die Einreichung eines Wechsels Gebühren verlangen.
- Wird ein Wechsel so ausgestellt, dass er nicht an einem Bankplatz oder nicht bei einer Bank zahlbar ist, erfolgt eine zusätzliche Gebühr.
Welche Alternativen gibt es zum Diskontkredit?
Manchmal kommt alles auf einmal: Da liegen vier Rechnungen im Briefkasten, aber nur eine der acht noch offenen Forderungen ist bereits getilgt. Der Diskontkredit bietet dann als kurzfristiger Kredit die Chance, eigene Rechnungen dennoch bezahlen zu können, auch wenn gerade Geld fehlt. Gibt es alternative Bankkredite zum Diskontkredit?
Eine Möglichkeit ist es, das Girokonto zu überziehen. Der Dispokredit oder auch Kontokorrentkredit gibt kurzfristig finanziellen Spielraum. Die Bank räumt dem Kontoinhaber eine bestimmte Kreditlinie ein, bis zu der das Konto maximal überzogen werden darf. Das Darlehen muss nicht jedes Mal neu genehmigt werden. Es steht jederzeit parat. Das heißt, es wird eine bestimmte Summe festgelegt, bis zu dieser maximal verfügt werden kann. So lässt sich mehr Geld abheben oder Überweisungen tätigen, als Geld real auf dem Konto liegt. Wie hoch der gewährte Dispokredit ist, hängt vom monatlichen Nettoeinkommen des Kontoinhabers ab. In der Regel liegt es beim dreifachen Satz des Nettoeinkommens. Bei Geschäftskonten spricht man hier auch von Betriebsmittel- oder Saisonkredit. Die Zinsen, die ein Kreditinstitut für die kurzfristige Leihgabe nimmt, sind hoch. Sie liegen in der Regel bei mindestens 8 Prozent, meist mehr bei 12-14 Prozent. Mit einem Dispokredit lassen sich also sehr kurzfristige Finanzengpässe auffangen. Wird langfristiger Geld benötigt, dann sind andere Bankkredite günstiger.
Auch der Lombardkredit ist eine Alternative zum Diskontkredit. Beim Lombardkredit erhält die Bank dafür, dass sie Geld kurzfristig verleiht, einen Pfand. Als Sicherheit für die Rückzahlung. Das können Gegenstände ebenso sein wie Bankguthaben oder Wertpapiere. Hier unterscheiden Kreditinstitute gern: Für Waren erhält der Kreditnehmer maximal 2/3 des Wertes des Gegenstands. Bei Wertpapieren sind es 3/4 des Wertes. Das Pfand geht in den Besitz des Kreditgebers über. Um es auszulösen, muss die geliehene Summe gemeinsam mit Gebühren und Zinsen zu einem festgelegten Zeitpunkt zurückgezahlt werden. Wenn dies nicht erfolgt, geht das Pfand in den Besitz der Bank über. Mitunter lässt sich der Lombardkredit auch verlängern. Dann fallen weitere Gebühren und Zinsen an.
Akzeptkredit und Diskontkredit - Wo liegt der Unterschied?
Der Diskontkredit und der Akzeptkredit sind sich sehr ähnlich. Und unterscheiden sich dennoch in einem wesentlichen Punkt. Beim Diskontkredit haften derjenige, der den Wechsel ausstellt und der Wechselnehmer. Beim Akzeptkredit springt die Bank als derjenige ein, der den Wechsel ausstellt und haftet auch dafür - ebenso wie der Wechselnehmer.
Das bedeutet beispielhaft: Eine Geschenkeladenkette kann kurzfristig Weihnachtsdekoration günstig für 40.000 Euro kaufen. Es ist aber erst Anfang September. Das Unternehmen wird die Ware frühestens in acht Wochen weiter verkaufen können. Dass Unternehmen nimmt also einen Wechsel bei der Bank in Anspruch. In diesem Wechsel ist die Höhe der Summe festgelegt, die zurückgezahlt werden muss, und das Datum, an dem der Betrag fällig wird - hier im Beispiel also in acht Wochen. Die Bank akzeptiert den Wechsel, sie bürgt also für die Firma. Dafür berechnet das Kreditinstitut eine Gebühr oder Provision. Sie beträgt meistens 1-3 Prozent der Summe aufs Jahr bezogen. Die Geschenkeladenkette reicht den Wechsel an den Lieferanten der Weihnachtsdekoration weiter. Da die Bank haftet, kann dieser sehr sicher sein, dass er sein Geld in acht Wochen auch erhält. Wenn der Wechsel fällig wird, wendet sich der Lieferant an die Bank, um sein Geld für die Waren zu erhalten und zwar erst zu diesem Zeitpunkt - vorher fließt kein Geld auf irgendein Konto. Und das Kreditinstitut wendet sich an seinen Kunden, für den der Wechsel ausgestellt wurde.
Bei einem Akzeptkredit läuft das Wechselgeschäft also nicht zwischen Kunde und Lieferant oder Hersteller ab, sondern zwischen der Bank und dem Kunden. Das ist der wesentliche Unterschied zum Diskontkredit. Hier sind zwar auch Bank, Unternehmen und dessen Kunde beteiligt. Aber der Wechsel wird vom Kunden ausgestellt, vom Unternehmen angenommen und dann an ein Kreditinstitut gegeben, das den Betrag auf dem Wechsel sozusagen vorschießt.
Wie ist der Diskontkredit entstanden? - Die Geschichte des Diskontkredits
Sich schnell und günstig Geld leihen - das war mit dem Diskontkredit bis zum Ende des letzten Jahrhunderts ein leichtes. Banken bewilligten diese Form des Darlehens sehr gerne. Wieso war das so? Sie verkauften die Wechsel an die Bundesbank und konnten sich so das verliehene Geld refinanzieren, also zurückholen. Und zwar zum günstigen Diskontsatz.
Darüber steuerte die Bundesbank, wie viel Geld den Banken für Kredite zur Verfügung stand. Sie regelte also die Möglichkeit der Banken, ihre eigene Liquidität zu erhöhen und Darlehen an Unternehmen und Privatpersonen zu geben. Dabei spielte der festgelegte Diskontsatz eine wichtige Rolle. Bis 1999 war der Diskontsatz der niedrigste Leitzins, an dem sich vieles orientierte.
Bis zum Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts war das Diskontgeschäft die entscheidende Möglichkeit zu Geldbeschaffung für Banken. Ab Mitte der achtziger Jahre jedoch verlor dies an Bedeutung. Der Diskontkredit wurde weniger genutzt. Begründet wird dies mit dem kosten- und personenintensiven Aufwand. Anstelle des Diskontgeschäfts traten Wertpapierpensionsgeschäfte. Der Lombardsatz als Abschlag verpfändeter Wertpapiere verdrängte den Diskontsatz als bedeutenden Zins. Als die politischen Entscheidungen zur Bestimmung der Geldmenge auf die Europäische Zentralbank (EZB) übertragen wurden, verlor das Diskontgeschäft der Deutschen Bundesbank, also der Ankauf von Wechseln zum Diskontsatz, noch mehr an Bedeutung. Banken geben den Diskontkredit daher heute eher selten.