- INHALTSÜBERSICHT ZUM THEMA FESTGELD
- Festgeld – planbare Geldanlage mit hoher Sicherheit
- Festgeld Konditionen – ein kurzer Überblick
- Eigenschaften eines Festgeldkontos – die Details
- Höhere Zinsen als andere Zinseinlagen
- Hohes Maß an Planbarkeit
- Einlagensicherung – der Grundstein der Sicherheit beim Festgeld
- Gesetzliche Einlagensicherung als Basis
- Freiwillige Einlagensicherungssysteme als zusätzliche Ergänzung
- Stark eingeschränkte Verfügbarkeit des Kapitals
- Welche Aspekte muss ich bei der Eröffnung eines Festgeldkontos beachten?
- Die Höhe der Festgeldzinsen
- Die Mindestanlage – für Kleinanleger durchaus eine Hürde
- Die Anlagedauer – ein Balanceakt für Sie als Anleger
- Einlagesicherung – existenziell für das eigene Kapital
- Art der Zinsauszahlung – Zinseszins-Effekt oder nicht?
- Für wen lohnt sich ein Festgeldkonto?
- Welche Alternativen gibt es zum Festgeld?
- Festgeldanlage als interessante Ergänzung
Festgeld – planbare Geldanlage mit hoher Sicherheit
Festgeld ist eine sichere Form der Geldanlage, die gute Zinsen erwirtschaften kann. Sie wird von fast allen deutschen und vielen ausländischen Banken angeboten. Eine Anlage in Festgeld sollte allerdings nur getätigt werden, wenn das Geld über einen längeren Zeitraum nicht benötigt wird. Außerdem ist es sehr wichtig, mehrere Angebote zu vergleichen und erst dann eine Entscheidung zu treffen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen genauer auf, was ein Festgeldkonto ausmacht und was Sie als interessierter Anleger dabei beachten sollten.
Festgeld Konditionen – ein kurzer Überblick
Die Laufzeit einer Festgeldanlage ist unterschiedlich lang. Kurzfristige Anlagen von 30 Tagen sind ebenso möglich wie langfristige Laufzeiten von bis zu 10 Jahren. Während dieser Zeit steht das Geld für den Kunden nicht zur Verfügung. Wird das Festgeld vorzeitig gekündigt, gehen die vertraglich garantierten Zinsen verloren. Aus diesem Grunde ist das Festgeld nicht als Notgroschen, sondern als sichere und solide Kapitalanlage geeignet. Die Zinsen beim Festgeld liegen in der Regel deutlich höher als die Zinsen, die für ein Sparbuch gezahlt werden. Das Geld auf einem Sparbuch ist allerdings täglich verfügbar. Es gilt der Grundsatz, dass die Zinsen für ein Festgeldkonto umso höher sind, je länger das Geld angelegt wird. Außerdem spielt der Anlagebetrag eine Rolle. Kleinere Geldbeträge erwirtschaften weniger Zinsen als größere Geldbeträge. Ein entscheidender Vorteil beim Festgeld ist die Tatsache, dass der Zinssatz bei Vertragsabschluss festgelegt und in jedem Falle garantiert wird. Zinsschwankungen auf dem Kapitalmarkt sind für das Festgeld völlig unerheblich. Die Zinsgutschriften können jährlich, vierteljährlich oder monatlich erfolgen. Nähere Einzelheiten werden zwischen dem Kunden und der Bank vertraglich festgehalten.
Eigenschaften eines Festgeldkontos – die Details
Werfen wir nun einen detaillierteren Blick auf die Eigenschaften eines Festgeldkontos. Wie jede Form der Geldanlage weist natürlich auch das Festgeld ganz spezielle Charakteristika auf, die es für Sie als Anleger entweder besonders spannend oder doch eher uninteressant machen.
Höhere Zinsen als andere Zinseinlagen
Zinseinlagen wie Tagesgeld, Festgeld oder ein Sparbuch gelten in Deutschland schon seit jeher als eine Art Basis der Geldanlage. Aus diesem Grund sollten Sie die Zinsen eines Festgeldkontos immer im Vergleich zu anderen Zinseinlagen betrachten. In diesem Zusammenhang lässt sich festhalten, dass das Festgeld in punkto Rendite eindeutig die Nase vorn hat. Liegen die Zinsen in Niedrigzinsphasen eher im Bereich zwischen 0,5 und 2,2%, können Sie als Anleger in Hochzinsphasen auch gerne mal 5-6% pro Jahr erwirtschaften. Ein Tagesgeldkonto kommt in Niedrigzinsphasen hingegen kaum über Renditen von 1,0% pro Jahr hinaus und erreicht auch in Hochzinsphase maximal den Bereich von 3-4,5% pro Jahr.
Hohes Maß an Planbarkeit
Einer der wichtigsten Aspekte bei der Festgeldanlage besteht darin, dass alle wichtigen Parameter sich bereits im Vorfeld festlegen lassen. Sie vereinbaren als Anleger mit der Bank folgende Punkte:
- Laufzeit (häufig zwischen wenigen Monaten und 10 Jahren)
- Zinssatz (je nach Bank)
- Anlagesumme
Somit wissen Sie bereits im Vorfeld, wie lange Sie auf Ihr Kapital verzichten müssen und welche Rendite Ihnen das Jahr für Jahr einbringt. Gerade die Planbarkeit ist ein großer Trumpf, denn Sie brauchen als Anleger keinerlei Angst vor Zinsschwankungen haben. Ihr Geld erwirtschaftet über die gesamte Laufzeit hinweg die gleichen Zinserträge – und das unabhängig von der Marktentwicklung. Dies ist vor allem dann sehr interessant, wenn Sie zukünftig mit den Zinsen als regelmäßige Einnahmen planen und darauf angewiesen sind (z.B. im Rentenalter als zusätzliche Rente).

Einlagensicherung – der Grundstein der Sicherheit beim Festgeld
Als Anleger sind Sie im Normalfall natürlich auch besorgt um die Sicherheit des angelegten Geldes. Hier kann das Festgeld einen weiteren Vorteil ausspielen, denn als Zinseinlage unterliegt das Geld der Einlagensicherung. Im Falle der Insolvenz einer Bank würden Sie als Sparer somit entschädigt. Doch wie funktioniert die Einlagensicherung beim Festgeld in der Praxis?
Gesetzliche Einlagensicherung als Basis
Die gesetzliche Einlagensicherung gilt mittlerweile innerhalb der gesamten EU. Solange Sie als Sparer also auf das Festgeldkonto einer Bank in der EU zurückgreifen, können Sie auf die gesetzliche Einlagensicherung bauen. Diese sichert Einlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde ab. Muss die betreffende Bank also Insolvenz anmelden, erhalten Sie also von der betreffenden Entschädigungseinrichtung (je nach Land, in dem die Bank ihren Sitz hat) ihr angelegtes Sparguthaben bis zu einer Summe von 100.000 Euro (200.000 Euro bei Ehepaaren, die gemeinsam sparen) zurück. Darüber hinaus gehendes Kapital ist durch die gesetzliche Einlagensicherung jedoch nicht erfasst und wäre in solchen Fällen verloren.
Freiwillige Einlagensicherungssysteme als zusätzliche Ergänzung
Zusätzliche zur gesetzlichen Einlagensicherung existieren in Deutschland schon seit sehr langer Zeit weitere Absicherungssysteme. Auf diese Weise sind auch Einlagen über 100.000 Euro in vielen Fällen abgesichert. Die freiwillige Einlagensicherung unterscheidet sich je nach Art der Bank und funktioniert auch auf unterschiedliche Art und Weise:
- Private Banken mit Sitz oder Filiale in Deutschland
Privatbanken in Deutschland sind in vielen Fällen Mitglieder des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V.. Dieser Einlagensicherungsfonds sorgt dafür, dass die Kundengelder mit 20% des haftenden Eigenkapitals geschützt sind. Da eine Bank ein Mindestkapital von 5 Millionen aufweist, läge schon die Mindestsicherung pro Anleger bei 1 Million Euro. Häufig beläuft sich das Eigenkapital jedoch auf deutlich höhere Beträge, so dass auch die Einlagensicherung beim Festgeld entsprechend hoch ausfällt.
Wichtig: Nicht jede Bank in Deutschland und schon gar nicht jede Bank aus dem Ausland ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V.. Aus diesem Grund sollten Sie sich als Anleger unbedingt vorher informieren, wie hoch die Einlagensicherung im Zweifelsfall ausfällt und ob über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus noch freiwillige Einlagensicherungssysteme existieren.
- Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken
Die Sparkassen und Volksbanken in Deutschland haben jeweils ihre eigenen zusätzlichen Sicherungssysteme, die über die gesetzliche Einlagensicherung bei Zinseinlagen wie Festgeld, Tagesgeld, Sparbüchern und auch Bareinlagen hinausgehen. In diesem Fall greift allerdings der sogenannte Institutsschutz. Hier geht es also nicht darum, Ihnen als Anleger eine bestimmte zusätzliche Schutzsumme zukommen zu lassen.
Vielmehr versuchen Sparkassen und auch Volksbanken jeweils untereinander dafür sorgen, dass ein Institut in finanzieller Schieflage keine Insolvenz anmelden muss. Die einzelnen Institute stützen sich also gegenseitig, so dass Zahlungsverpflichtungen gegenüber Kunden und Anlegern jederzeit eingehalten werden können.
Die öffentlichen Banken in Deutschland bieten ebenfalls zusätzliche Einlagensicherungssysteme an. Auch wenn Sie als Sparer eher selten ein Festgeldkonto bei einer öffentlichen Bank eröffnen, wäre dies trotzdem möglich.
Stark eingeschränkte Verfügbarkeit des Kapitals
Das Festgeld hat zwar grundsätzlich einige unschätzbare Vorteile für Anleger, jedoch stehen auf der Gegenseite natürlich auch Nachteile. Der größte besteht in der fehlenden Verfügbarkeit des Kapitals während der Laufzeit. Wenn Sie einen bestimmten Betrag auf einem Festgeldkonto anlegen, steht Ihnen dieses über die gesamte Laufzeit hinweg nicht zur Verfügung. Eine vorzeitige Kündigung ist in diesem Bereich so gut wie ausgeschlossen und darf nur aus triftigem Grund erfolgen. In diesen Fällen müssen Sie jedoch häufig hohe Einbußen bei den Zinsen in Kauf nehmen. Somit lässt sich in der Praxis davon ausgehen, dass das angelegte Geld auf einem Festgeldkonto für die vereinbarte Laufzeit einfach nicht genutzt werden kann. Aus diesem Grund sollten Sie sich vorher immer genau überlegen, wie lange Sie auf den Anlagebetrag verzichten können.
Tipp: Mittlerweile werden auch Kombi-Produkte aus Festgeld und Tagesgeld angeboten. Diese als Flexgeld bezeichnete Form der Geldanlage funktioniert zunächst wie ein Festgeldkonto. Sollten Sie jedoch zwischenzeitlich das Kapital benötigen, wandelt es sich automatisch zum Tagesgeldkonto mit dann geringeren Zinsen um. Mit Flexgeld fällt es Ihnen als Anleger sicherlich leichter, auch mal eine längere Laufzeit zu wählen. Im Notfall könnten Sie ja trotzdem auf Ihr Kapital zugreifen.

Welche Aspekte muss ich bei der Eröffnung eines Festgeldkontos beachten?
Ein Festgeldkonto kann für Sie eine gute Ergänzung Ihres Anlageportfolios darstellen. Auf diese Weise sichern Sie sich ab und erhalten eine Rendite, auf die Sie bereits heute bauen können. Doch welche Aspekte sind eigentlich zu beachten, wenn Sie ein Festgeldkonto eröffnen möchten? Welche Entscheidungskriterien sind dabei besonders wichtig?
Die Höhe der Festgeldzinsen
Sie legen Geld auf einem Festgeldkonto an, um damit eine gewisse Rendite zu erzielen. Aus diesem Grund sind die Festgeldzinsen natürlich auch der wichtigste Entscheidungsfaktor bei der Wahl Ihres Festgeldkontos. Mittlerweile existieren durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern, so dass Sie vorher unbedingt einen Zinsvergleich durchführen sollten. Auch wenn die Zinsunterschiede auf den ersten Blick nicht so groß ausfallen, können diese im Ergebnis gerade bei größeren Anlagesummen und längeren Laufzeiten durchaus ins Gewicht fallen. Unser folgendes Beispiel mit einer Anlagesumme von 80.000 Euro und einer Laufzeit von 8 Jahren soll dies genauer aufzeigen:
|
Festgeldkonto I |
Festgeldkonto II |
Anlagebetrag |
80.000 Euro |
80.000 Euro |
Laufzeit |
8 Jahre |
8 Jahre |
Zinssatz |
2,20% p.a. |
1,50% p.a. |
Zinsen pro Jahr |
1.760 Euro |
1.200 Euro |
Zinsen nach 8 Jahren |
14.080 Euro |
9.600 Euro |
Unterschied bei der Rendite |
4.480 Euro |
Tabelle 1: Beispielrechnung für die Auswirkungen von Zinsunterschieden beim Festgeld
Wie Sie schnell erkennen, liegt die Rendite beim Festgeldkonto I nach 8 Jahren um über 4.400 Euro höher als beim Festgeldkonto II. Dies zeigt sehr eindrucksvoll, dass ein Zinsvergleich auch beim Festgeld äußerst wichtig sein kann.
Die Mindestanlage – für Kleinanleger durchaus eine Hürde
Festgeldkonten waren früher berüchtigt dafür, nur mit einem hohen Anlagebetrag überhaupt möglich zu sein. Diese sogenannte Mindestanlage schreibt also die Untergrenze für die Anlagesumme vor. Auch heute noch gibt es viele Banken, die Beträge von 2.000 bis 5.000 Euro als Mindestanlagesumme festgelegt haben. Glücklicherweise existieren im Gegenzug allerdings auch Angebote ohne Mindesteinlage oder mit einem symbolischen Mindestbetrag von 1 Euro. Wenn Sie also ein Festgeldkonto eröffnen möchten, sollten Sie vorher Ihren Anlagebetrag checken. Beim Anbietervergleich können Sie dann ganz bequem die Anbieterwahl auf Banken einschränken, für Die Ihr Anlagebetrag nicht zu gering ausfällt.
Die Anlagedauer – ein Balanceakt für Sie als Anleger
Wenn Sie sich für ein Festgeldkonto interessieren, ist dabei auch die gewünschte Anlagedauer von Bedeutung. Dies hat drei wichtige Gründe:
- Banken bieten nicht immer alle Laufzeiten an
Die Festgeldanbieter stellen bei weitem nicht alle das komplette Laufzeitenspektrum für Ihre Festgeldanlage zur Verfügung. Dies gilt vor allem für Laufzeiten von unter 12 Monaten und über 5 Jahren. Wenn Sie also besonders langfristig investieren möchten, sollten Ihnen klar sein, dass die Anbieterzahl in diesem Segment etwas eingeschränkt ist.
- Sie können während der Anlagedauer nicht auf das Kapital zurückgreifen
Wie bereits oben beschrieben, ist das Festgeld zwar eine sichere aber trotzdem etwas unflexible Geldanlage. Sie können auf die angelegten Beträge während der gesamten Laufzeit also nicht zugreifen und auch eine vorzeitige Kündigung ist beim Festgeldkonto so gut wie unmöglich. Legen Sie also zum einen nur so viel Geld auf einem Festgeldkonto an, wie Sie such entbehren können. Zum anderen sollten Sie darüber hinaus einen kleinen Finanzcheck für die Zukunft machen und sich überlegen, wie lange Sie auf Ihr angelegtes Kapital verzichten können. Auf diese Weise verhindern Sie spätere böse Überraschungen mit Kapitalbedarf und fehlender Zugriffsmöglichkeit.
- Die Länge der Anlagedauer wirkt sich häufig auf die Zinsen aus
Ein weiterer Effekt der Anlagedauer besteht darin, dass sie sich auf die Zinshöhe auswirkt. Sehr viele Banken bieten für lange Laufzeiten etwas bessere Konditionen. Dies liegt an der langen Planungssicherheit, die die Bank durch ein Festgeldkonto mit einer Laufzeit von 6-10 Jahren erhält. Wenn Sie also Festgeld langfristig anlegen möchten, könnten Sie eine etwas höhere Rendite erwirtschaften.
Andererseits sind Sie als Anleger dann auch sehr lange von der Marktentwicklung abgekoppelt. Sollten die Zinsen für Festgeldangebote in der Zwischenzeit grundsätzlich steigen, können Sie bei einer langen Laufzeit erst deutlich später davon profitieren.
Aufgrund der hier aufgeführten Punkte ist die Wahl der Anlagedauer also stets ein gewisser Balanceakt. Es gibt verschiedene Aspekte und Einflüsse zu bedenken, die sich auf Ihre Rendite auswirken können. Auch das Flexgeld könnte als Alternative in Betracht gezogen werden, um etwas flexibler zu sein.
Einlagesicherung – existenziell für das eigene Kapital
Wie bereits erwähnt, sind die Regelungen bei der Einlagensicherung der Banken keinesfalls einheitlich. Sie sollten als Anleger deshalb vor der Festgeldkontoeröffnung genau hinschauen, welche Einlagensicherung der jeweilige Anbieter zur Verfügung stellen. Folgende Fragen sind dabei wichtig:
- Handelt es sich bei der Bank um einen EU-Anbieter?
Banken mit Sitz innerhalb der EU unterliegen automatisch der gesetzlichen Einlagensicherung. Somit wären Ihre Einlagen bis zu einer Summe von 100.000 Euro abgesichert. Dies gilt jedoch nicht für Banken mit Sitz außerhalb der EU. Diese unterliegen nämlich den Sicherungsregelungen ihrer Staaten, die nicht selten schwächer ausfallen. Ein genauerer Blick ist hier also wichtig.
- Existiert eine zusätzliche freiwillige Einlagensicherung?
Sollten Sie mehr als 100.000 Euro anlegen wollen, ist auch die Frage nach einer zusätzlichen freiwilligen Einlagensicherung sehr wichtig. Banken mit Sitz in Deutschland oder Sparkassen und Volksbanken in Deutschland verfügen häufig über entsprechende Sicherungssysteme. Mittlerweile sind jedoch auch einige Banken aus dem Ausland Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V.. Ein genauerer Blick ist gerade bei hohen Anlagesummen also äußerst wichtig, um im Insolvenzfall kein Geld zu verlieren.
Art der Zinsauszahlung – Zinseszins-Effekt oder nicht?
Auch die Art der Zinsauszahlung ist ein wichtiger Punkt beim Festgeld. Hierbei geht es um die Frage, ob die Banken die Zinsen jedes Jahr auszahlen oder dem Festgeldkonto gutschreiben und diese mit anlegen. Diesbezüglich sollten Sie sich fragen, ob Sie die Zinsen sofort benötigen oder lieber die Rendite noch weiter steigern möchten. Eine Wiederanlage der Zinsen sorgt nämlich für einen Zinseszins-Effekt, der zumindest bei größeren Summen durchaus interessant ausfällt. Zu diesem Zweck bemühen wir noch einmal das obige Beispiel mit einem Zinssatz von 2,2% Zinsen pro Jahr:
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Festgeldkonto I |
Festgeldkonto II |
Anlagebetrag |
80.000 Euro |
80.000 Euro |
Laufzeit |
8 Jahre |
8 Jahre |
Zinssatz |
2,20% p.a. |
2,20% p.a. |
Zinsen pro Jahr |
1.760 Euro |
1.760 Euro |
Zinsen nach 8 Jahren |
15.213 Euro |
14.080 Euro |
Unterschied bei der Rendite |
1.133 Euro |
Tabelle 2: Beispielrechnung für den Zinseszins-Effekt
Der Zinseszins-Effekt würde in diesem Beispiel also nochmal über 1.000 Euro in 8 Jahren einbringen. Allerdings sollte festgehalten werden, dass dieser bei kurzen Laufzeiten oder kleineren Anlagebeträgen deutlich geringer ausfällt. Zusätzlich erhalten Sie bei der Mitanlage der Zinsen über die gesamte Laufzeit hinweg keinerlei Auszahlung aus Ihrem Festgeldkonto.
Für wen lohnt sich ein Festgeldkonto?
Ein Festgeldkonto ist immer dann interessant, wenn Sie auf eine planbare Rendite bei hoher Sicherheit setzen möchten. Für diese Vorteile sollten Sie jedoch bereit sein, auf Rendite zu verzichten, denn im Vergleich zu anderen Geldanlageformen wie Aktien, ETFs oder Immobilien liegt der mögliche Gewinn beim Festgeld gerade in Niedrigzinsphasen deutlich niedriger. Aus diesem Grund ist es eher sinnvoll, ein Festgeldkonto ergänzend zu anderen Geldanlagen einzusetzen. So sichern Sie etwas riskantere Geldanlagen ab und wissen zumindest teilweise, auf welche Gewinne Sie künftig bauen können.
Eine Festgeldanlage ist deshalb vor allem in folgenden Situationen sinnvoll:
- Ergänzung und Absicherung des eigenen Geldanlage-Mix
- Planbare Rendite für eine Investition oder Anschaffung in der Zukunft erzielen
- Als Kleinanleger Gewinne (z.B. Aktiendividenden) aus anderen Geldanlage sichernd anlegen
Welche Alternativen gibt es zum Festgeld?
Ein Festgeldkonto kann also durchaus eine interessante Ergänzung in Ihrem Anlageportfolio darstellen. Trotzdem stellt sich natürlich die Frage, welche Alternativen noch existieren. Der Markt für Investments und Geldanlage ist sehr groß und es existieren unzählige Möglichkeiten. Doch wer auf Festgeld setzt, wünscht sich ein gewisses Maß an Sicherheit und möchte nicht täglich mit der Angst vor einem Totalverlust kämpfen müssen. Aus diesem Grund eigenen sich als Alternativen natürlich vor allem andere sichere Geldanlagen oder solche, bei denen die Risiken überschaubar sind. Hier eine kleine Übersicht mit jeweiliger Kurzvorstellung:
- Tagesgeld und Sparbuch
Wenn Sie Sicherheit in Bezug auf Ihr Kapital wünschen, aber flexibel auf Ihr Geld zugreifen möchten, ist ein Tagesgeldkonto die richtige Wahl. Zwar liegt die Rendite niedriger als beim Festgeld, jedoch können Sie dafür jederzeit das Geld auf dem Tagesgeldkonto nutzen. Das Sparbuch als einstiger Liebling deutscher Sparer ist hingegen eher uninteressant, weil es geringere Rendite bringt als ein Tagesgeld und zudem in seiner Flexibilität auch noch eingeschränkt ist.
- ETF (Exchange-traded funds)
Börsengehandelte Indexfonds (ETF) sind mittlerweile zu einem richtigen Massenmarkt geworden. Dies liegt an der Tatsache, dass Sie auf relativ sichere Art und Weise in Aktien investieren können. Ein ETF bildet dabei die Wertentwicklung eines bestimmten Aktienindexes (z.B. DAX, Dow Jones, EURO STOXX 50) ab. Diese Art der Diversifizierung sorgt dafür, dass Verluste bei einzelnen Aktien nicht stark ins Gewicht fallen. Zudem liegen die Renditen je nach ETF und Basisindex deutlich höher als beim Festgeld. ETFs kann man zudem auch als Fondsparpläne nutzen und somit ein Vermögen aufbauen.
- Immobilien
Ein Investment in Immobilien ist zwar deutlich umfangreicher und aufwendiger als die anderen Alternativen, kann sich jedoch dennoch lohnen. Wer einen Betrag von 50.000 Euro an aufwärts angespart hat, kann mittels Bankkredit eine Immobilie erwerben und die Kreditraten durch die Mieten bezahlen lassen. Bei geschickter Objektwahl und günstigem Finanzierungsanbieter lässt sich sogar noch ein positiver Cash-Flow produzieren. In punkto Baufinanzierung sind Ihnen unsere Experten von MAXDA gerne behilflich. So finden wir gemeinsam eine möglichst günstige Baufinanzierung, die zu Ihnen passt.
Festgeldanlage als interessante Ergänzung
Die Vorteile bei einer Festgeldanlage überwiegen. Selbst in unsicheren Zeiten ist das Geld sicher und die Zinsen liegen über dem Durchschnitt für Zinseinlagen. Der einzige Nachteil kann darin gesehen werden, dass der Kunde nicht über das Festgeld verfügen kann, wenn der Anlagezeitraum noch nicht abgelaufen ist. Ferner gelten Zinseinlagen generell nicht unbedingt als der Gipfel der Rendite.
Bei der Wahl eines Festgeldkontos sollten Sie zudem genau hinschauen und verschiedene Faktoren beachten. Ein Anbietervergleich hilft Ihnen dabei, die optimale Rendite für ihre gewünschte Laufzeit sowie die Anlagesumme zu finden. Ferner ist ein Blick auf die jeweilige Einlagensicherung Pflicht, wenn Sie verhindern möchten, bei einer Bankinsolvenz Ihr Geld zu verlieren. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte lässt sich das Festgeld als eine bequem und einfache Geldanlage bezeichnen, die zudem eine solide Rendite erzielt.