- INHALTSÜBERSICHT ZUM THEMA RESTKREDITVERSICHERUNG
- Verfahren und Formen der Restkreditversicherung
- Wie funktioniert eine Restkreditversicherung?
- Vorteile einer Restkreditversicherung
- Nachteile einer Restkreditversicherung
- Der Traum vom Eigenheim kann Wirklichkeit werden
Mit einer Restkreditversicherung wird der Ausfall von Kreditzahlungen gegenüber dem Kreditgeber durch eine Versicherung abgesichert. Durch unvorhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel Tod des Kreditnehmers (Todesfall) oder Krankheit bzw. Arbeitsunfähigkeit ist damit eine Absicherung der Kreditsumme gewährleistet.
Der Kreditgeber verlangt dies häufig als Kreditsicherheit und erwartet vom Kreditnehmer eine Abtretung der Versicherung gegenüber der Bank. In den meisten Fällen wird eine Bank auch auf diese Kreditversicherung bestehen, da sie ansonsten keine Kredite gewährt.
Verfahren und Formen der Restkreditversicherung
Der Kunde, der zur Bank geht, um einen Kredit zu erbitten, schließt mit dem Kredit eine Restschuldversicherung ab. Die Kosten für den Abschluss dieser Restschuldversicherung trägt aber in jeden Fall der Kreditnehmer. Diese Restschuldversicherung ist eine Versicherung gegen Ableben, Berufsunfähigkeit bzw. Arbeitsunfähigkeit,Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit während der gesamten Kreditlaufzeit. Das bedeutet, dass bei Tod des Kreditnehmers eine noch ausstehende Restschuld (also verbleibende Kreditraten) aus dem Kreditvertrag durch die Versicherung für den Versicherungsnehmer getilgt wird oder im Falle von Krankheit oder Arbeitslosigkeit die Versicherung die Raten des Kredites weiterzahlt. Die Bank (Anbieter des Kredits) wird seinen Kunden bitten, einem Gruppenversicherungsvertrag beizutreten, den die Bank abgeschlossen hat, was die Folge hat, dass dieser Vertragsabschluss des Kunden oder Kreditnehmers nicht den gleichen Formvorschriften aus dem Versicherungsgesetz unterliegt wie bei einem Einzelversicherungsvertrag.
Bei Betrachtung der Restkreditversicherung hat sich seit 1950, als die erste Versicherung dieser Art vom Bundesaufsichtsamt für Versicherungswesen zugelassen worden ist, als Ratenkredit- oder Annuitätendarlehensabsicherung bewährt. Durch Zahlung eines Einmalbetrages, der im Darlehen mitfinanziert wurde, wurde diese Versicherung abgeschlossen. Im Falle von Kontokorrent- oder revolvierenden Krediten wird jeden Monat der Außenstand berechnet und der Beitrag für diesen Monat neu kalkuliert.
Bei Annuitätendarlehen bleibt die zurückzahlende Rate des Darlehens immer gleich bei einer bestehenden Zinsbindungsfrist. In der Rate sind Zins- und Tilgungsanteil enthalten, und am Ende der Laufzeit ist der Kredit vollständig getilgt. Der revolvierende Kredit wird auf einem Konto geführt, das immer Minus aufweist, wie zum Beispiel bei einem Kreditkartenkonto. Hier wird sofort deutlich, dass die Zinsen deutlich höher als bei normalen Krediten sind. Oft werden hiermit sogenannte Kleinkredite über einen kurzen Zeitraum finanziert.
Eine Möglichkeit der Restschuldversicherung ist auch der Abschluss einer Risikolebensversicherung mit einer fallenden Versicherungssumme. Sie bietet meistens den ausreichenden Versicherungsschutz, um beispielsweise Hypothekendarlehen abzusichern. Diese Variante ist relativ günstig und enthält vielfach den Zusatz, dass die Beitragszahlung bei Arbeitslosigkeit zunächst ausgesetzt werden kann. Ergänzende Formen der Restschuldversicherung sind seit 1995 die Versicherung gegen unverschuldete Arbeitslosigkeit und seit 2006 die Versicherung gegen Krankheiten, hier beispielsweise Herzerkrankungen, Krebs, Schlaganfall und Versicherungen für sogenannte Beistandsleistungen wie die Unterstützung zur Wiedereingliederung in das Berufsleben.
Wie funktioniert eine Restkreditversicherung?
Zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme wird eine Versicherung abgeschlossen, die der Laufzeit des Kredites entspricht. Viele Versicherungsunternehmen begrenzen eine Laufzeit auf max. 10 Jahre. Bei der Versicherung wird ein Einmalbetrag erhoben, den der Kreditnehmer mit der Kreditsumme mitfinanzieren kann. Möglich ist auch eine jährliche Zahlungsweise, die während der gesamten Laufzeit des Kredites andauert.
Angenehm ist bei dieser Versicherung, dass eine Gesundheitsprüfung entbehrlich ist. Lediglich eine Ausschlussklausel wird vereinbart, die zum Beispiel bestimmte Erkrankungen aus dem Versicherungsschutz herausnimmt. Mit der Unterschrift tritt die Versicherung sofort in Kraft. Dabei neigen allerdings auch Versicherungsunternehmen dazu, im Rahmen der Zusatzversicherung bei Arbeitslosigkeit eine dreimonatige Wartezeit anzusetzen.
Vorteile einer Restkreditversicherung
Was bringt nun eine Restschuldversicherung für Vorteile? Zum einen die entbehrliche Gesundheitsprüfung und damit den Vertragsabschluss deutlich vereinfacht. Eine privatrechtliche Absicherung zum Schutz vor unverschuldeter Arbeitslosigkeit bietet diese Versicherung.
Nachteile einer Restkreditversicherung
Ein Nachteil scheint zu sein, wenn bei Abschluss dieser Versicherung Vorerkrankungen vorliegen. Diese sind in den ersten zwei Jahren der Restschuldversicherung von der Leistung ausgeschlossen. Das bedeutet eine Einschränkung der Versicherungsleistung auf nicht in ursächlichem Zusammenhang stehende Erkrankungen. Durch die vertraglich vereinbarten Ausschlussfristen für bestimmte Versicherungsleistungen tritt die Versicherung erst nach Ablauf dieser Ausschlussfristen ein, es wird eine sogenannte Wartezeit vereinbart. Oder der Leistungsfall dauert bereits eine Mindestzeit an, zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit oder Arbeitsunfähigkeit, bevor die Restschuldversicherung eintritt. Problematisch kann auch die Kündigung einer Restschuldversicherung sein, insbesondere dann, wenn sie an den Kreditvertrag gekoppelt ist. Hier hat der Kreditnehmer fast nur die Möglichkeit, den Kredit umzuschulden, was eine Vorfälligkeitsgebühr nach sich zieht. Nur bei Gesamttilgung des Darlehens ist die Kündigung einer Restkreditversicherung problemlos.
Eine Umschuldung ist allerdings nur ratsam, wenn das Zinsangebot für die Umschuldung erheblich günstiger ist. Ein letztes Argument gegen eine Restschuldversicherung scheinen die recht hohen Provisionen für die Vermittlung an den Kreditgeber. Diese hohen Gesamtkosten beeinflussen nachhaltig die Kreditaufnahme. Eine Restschuldversicherung ist beim Kredit in den Effektivzins mit einzurechnen nach deutschem Recht. Jedoch sind Restschuldversicherungen nicht zwingend, werden aber von Kreditgebern besonders angeboten und dienen teilweise als Voraussetzung für die Kreditgewährung, womit sie durch die zusätzlichen Deckungsbeiträge die Abschlussprovision verdienen.
Der Traum vom Eigenheim kann Wirklichkeit werden
Auch, wenn Kredit und Versicherung als Gesamtpaket verkauft werden, sind sie dennoch zwei verschiedene Verträge. Laut Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht soll die Bank dem Kunden die freie Möglichkeit lassen, diese Restschuldversicherung abzuschließen. Die Kosten für eine derartige Versicherung müssen nicht in den effektiven Jahreszins mit eingerechnet werden. Hier gibt es diverse Rechenbeispiele, die verdeutlichen, dass bei Einrechnen dieser Versicherung in den effektiven Jahreszins die Versicherung statt einem Jahreszins von 7,56 % leicht das Doppelte ausmachen würde.
Eine Restschuldversicherung ist nicht zwingend, wird jedoch von den meisten Banken als Sicherheit vom Kreditnehmer/ Versicherungsnehmer verlangt. Sie ist entbehrlich, wenn schon eine Lebensversicherung besteht, die als Sicherheit für den Kredit eingesetzt werden kann und die zu empfehlende Variante. Lediglich bei Baufinanzierungen empfiehlt es sich, auch die Angehörigen zu berücksichtigen. Hier sollten die Hinterbliebenen im Todesfall abgesichert werden, was sich insbesondere lohnt, wenn die Raten für einen Kredit nur von einem Partner getragen werden. Im Todesfall tritt dann die Restschuldversicherung ein.
Denn es dauert in der Regel schon 20 Jahre, bis ein Baudarlehen restlos getilgt ist. Das kann den finanziellen Ruin für eine Familie bedeuten, wenn hier keine entsprechende Absicherung berücksichtigt wurde. Es ist ratsam, vor Abschluss einer Restschuldversicherung Angebote verschiedener Anbieter einzuholen, um nicht letztendlich zu hohe Raten zahlen zu müssen. Kredite sind immer risikobehaftet. Um sich den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können, ist ein Vergleich hier sinnvoll und lohnt sich immer.