Schulden ausgleichen
Schnell ist sie zugeschnappt, die Schuldenfalle. Doch gerade dann, wenn die Raten über den Kopf zu wachsen drohen, ist ein besonders kühler Kopf gefragt. Denn ohne eine geeignete Strategie gelingt der Weg aus der Überschuldung meist nicht.
Das Erstellen eines Haushaltsplanes sowie einer realistischen Übersicht der Vermögenssituation zeigen jedoch die Möglichkeiten auf, um die Schulden ausgleichen zu können und langfristig mit einer intelligenten Umschuldung eine Entspannung der privaten Finanzen zu erreichen.
Schulden ausgleichen nach Überschuldung
Wenn die monatlichen Belastungen die eigenen Einnahmen dauerhaft übersteigen, so spricht man von der Schuldenfalle. Doch in diese ist man bereits geraten, wenn die Zinsen für die Darlehen oder den Dispokredit höher sind, als ein möglicher monatlicher Sparbetrag.
Wenn aus dem Monatseinkommen keine Rücklagen für ungeplante Ausgaben mehr möglich sind, ist es bereits höchste Zeit, die Sanierung der Finanzen in Angriff zu nehmen und die Schulden auszugleichen. Schnell fallen zusätzliche Ausgaben an, für die dann keine Mittel mehr vorhanden sind. Um die Schulden ausgleichen zu können, lassen sich - auch präventiv - Maßnahmen treffen, die eine Schuldenfalle von vornherein vermeiden oder aber auch aus ihr heraushelfen.
Das Ziel der Vermögenssanierung bzw. beim Schulden ausgleichen ist, die monatliche Belastung so niedrig wie möglich zu halten. Dies kann nicht nur mit einer geeigneten und individuellen Umfinanzierung erreicht werden, sondern auch mit einer Zusammenlegung von Verbindlichkeiten sowie mit geschickten Verhandlungen mit Gläubigern.
Doch günstige Kreditzusagen erfordern nicht nur eine gute Recherche, sondern auch einiges an Fachwissen, um das beste Angebot zu ermitteln, denn um den idealen Kredit zu finden, muss meist mehr als der Effektivzins verglichen werden.
Schulden ausgleichen - Wie entstehen überhaupt Schulden?
Es sind Lebensumstände, schwierige Zeiten, Gewohnheiten oder einfach die kleinen und großen Schwächen des Einzelnen, die den Weg in die Schuldenfalle ebnen. Im Schnitt ist der überschuldete deutsche Bundesbürger mit einem Betrag zwischen 30.000 bis 40.000 Euro in der Kreide.
Die Hauptursachen, die das Schicksal auch in finanzieller Hinsicht belasten, ist dabei oftmals ein Jobverlust: Damit bleibt für viele zunächst nur der Gang zum Arbeitsamt. Der Wegfall des monatlichen Arbeitseinkommens wird mit einer Unterstützung in Höhe von rund 60 Prozent des alten Nettoeinkommens kompensiert - meist viel zu wenig, um die bestehenden Belastungen befriedigen zu können. Die Arbeitslosigkeit ist der häufigste Grund für die Überschuldung von Privatpersonen.
Scheidung oder Trennung als Grund für Schulden
Anwälte, Umzug, Unterhalt; das alles sind neue und zusätzliche Kosten. Hinzu kommen noch die Rückzahlungen für die in der Gemeinschaft aufgenommenen Kredite. Nicht immer sind die angeschafften Sachgüter veräußerbar und so erhöhen sich bei Trennungen die Ausgaben im neuen Haushalt ganz erheblich.
Immobilienerwerb und anschließend Schulden ausgleichen
Die Vorfreude auf das eigene Heim lässt viele die eigene Finanzkraft überschätzen. Schnell kommen neue Wünsche hinzu, die das Leben im Eigenheim verschönern sollen. Doch bereits nach wenigen Jahren fallen die ersten Reparaturen und Instandhaltungen an, die das ohnehin enge Budget zusätzlich belasten. Ein Kredit bietet hier oft die einzige Möglichkeit, die anfallenden Kosten zu decken.
Krankheit und Tod als Ursache
Wer länger am Arbeitsplatz ausfällt, erhält zwar Krankengeld, doch ist dieses um rund 10 bis 20 Prozent niedriger, als das letzte Nettogehalt. Im Krankheitsfall kommen zusätzliche Ausgaben für Medikamente und Behandlungen hinzu. Wer arbeitsunfähig wird, oder gar durch Verlust des Lebenspartners plötzlich alleine dasteht, und nicht mit einer Versicherung (Berufsunfähigkeit, Lebensversicherung) vorgesorgt hat, wird meist um den Gang zum Sozialamt nicht herumkommen.
Kauf "auf Pump" erfordert oftmals, Schulden auszugleichen
Komfortables Einkaufen und eine bequeme Finanzierung. Das sind Schlagworte der Werbung, wenn es um all die kleinen und großen Anschaffungen geht. Vom Kühlschrank zum Mobiltelefon kann nahezu alles mit einem Ratenkredit des Verkäufers finanziert werden.
Der Dispokredit
Das ist die Kontoüberziehung, mit der all die kleinen Dinge des Alltags, die über das monatliche Budget hinausgehen, im Handumdrehen finanziert werden. Von der Handyrechnung bis zu den Restaurantbesuchen reichen hier die Ausgaben, für die ein Höchstsatz an Zinsen gezahlt werden muss.
Der Dispositionskredit sollte keine Dauerlösung darstellen, denn die hohen Zinsen können zu einer erheblichen Belastung werden, die monatlich oder vierteljährlich automatisch vom eingehenden Einkommen abgezogen wird.
Raus aus der Schuldenfalle und Schulden ausgleichen
Sind die Ausgaben dauerhaft höher als die Einnahmen, wird sich die Situation von alleine nicht mehr bessern können. Oft kommt es noch schlimmer, denn viele der ungeplanten Ausgaben können nicht verschoben werden: ein Sachschaden am Auto, die defekte Heizung, eine Nebenkostennachzahlung. Doch auch wenn die Ausgaben jeden Monat keinen Spielraum mehr lassen oder wenn Kreditraten nicht mehr gezahlt werden können, gibt es eine Lösung - und es muss nicht immer der Gang in die Privatinsolvenz sein.
Mit einer Umschuldung lassen sich die Finanzen optimieren. Zur Ablösung des Dispo-Kredites kann ein Ratenkredit mit günstigerem Zinssatz und einer geregelten und angepassten Rückzahlungsvereinbarung dienen. Der Ratenkredit ist auch die erste Wahl für unerwartete Ausgaben, die kurzfristig zu finanziellen Engpässen führen. Bei Problemen mit der Immobilienfinanzierung sind - nach Möglichkeit - dagegen günstigere Umschuldungen der Hypothekendarlehen vorzuziehen.
Aber auch in der Immobilienfinanzierung helfen die Ratenkredite mit langen Laufzeiten zur Überbrückung von Sonderausgaben aus. Bei der Planung der Finanzen ist - zusätzlich zur günstigeren Kreditfinanzierung - unter Umständen auch eine Einigung mit den Gläubigern möglich, um eine Stundung der Ratenzahlungen oder eine Reduzierung der Darlehenssumme zu vereinbaren.
Das Schlimmste vermeiden
Die Vermeidung von tiefen existenziellen Einschnitten steht bei der privaten Finanzsanierung im Vordergrund. Alle eingehenden Rechnungen müssen auf Korrektheit überprüft werden und insbesondere alle laufenden, existenziellen Verpflichtungen, wie Strom, Heizung und Unterhalt sofort gezahlt werden - denn hier drohen ernsthafte rechtliche und persönliche Konsequenzen, die schnell zu noch größeren Problemen führen.
Neben dem Verlust der Wohnung drohen auch Pfändungen von Sachgütern, des Arbeitseinkommens, der Lebensversicherungen und der Sparverträge der Familie. Pfändungen durch den Gerichtsvollzieher sind zudem mit hohen Kosten verbunden. Finanzielle Unterstützung können auch Freunde und Verwandte leisten, die auch - ohne selbst Mittel aufzubringen - im Rahmen der Umschuldung für einzugehende Darlehensverträge Bürgen können.
Der ideale Kredit zum Schulden ausgleichen
Zunächst kann mit den Gläubigern verhandelt werden. Die bestehenden Verpflichtungen können unter Umständen reduziert oder deren Rückzahlung zunächst ausgesetzt werden. Jede Entspannung der finanziellen Situation hilft dem Schuldner, zumindest einem Teil seiner Verpflichtungen nachzukommen.
Auf der Grundlage des dauerhaften monatlichen Einkommens zeigt der aufgestellte Haushaltsplan die unbedingt notwendigen Ausgaben auf. Verbleibende Beträge können dann in die Darlehensrückzahlung einfließen.
In der Immobilienfinanzierung bieten sich nicht nur Umschuldungen, sondern auch Forwarddarlehen zum Schulden ausgleichen an. Ratenkredite mit günstigen Effektivzinsen und für den Schuldner tragbaren Darlehensraten können unter Umständen auch bei negativer Schufa-Auskunft bewilligt werden. Doch mit Einschränkungen muss gerechnet werden.
Das Führen eines Haushaltsbuches bringt Transparenz in die monatlichen Ein- und Ausgaben. Mit etwas Verzicht und einer durchdachten Umfinanzierung lassen sich auch hohe Schulden ausgleichen. Die Belohnung: Ein Neustart - ganz unverschuldet.