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Wie entstehen Schulden?

Bestimmte Lebenssituationen machen es notwendig, Schulden bezahlen zu müssen. Wann es soweit kommen kann und welche Möglichkeiten Verbraucher beim Schulden bezahlen haben,  erklären wir Ihnen hier.

Schulden sind umgangssprachlich gleichgesetzt mit Verbindlichkeiten. Darunter versteht sich eine Rückzahlungsverpflichtung natürlicher sowie juristischer Personen gegenüber Dritten, von denen er eine Gegenleistung erhalten hat. Dritte, die sogenannten Gläubiger, können Personen, Einrichtungen, Institute oder Firmen sein.

Kann eine Zahlungsverpflichtung nicht eingehalten werden, das heißt, das Schulden bezahlen findet nicht statt, so können sich die Schulden durch weitere Kosten, wie Mahngebühren, Zinsen und Zinseszinsen oder Anwalts- und Gerichtskosten anhäufen. Ein stetiges Anwachsen der Kosten, ohne dass Verbraucher die Schulden bezahlen, kann dann sehr schnell in die Schuldenfalle führen.

Schulden aufnehmen und Schulden bezahlen: Die Gründe

Das Zustandekommen von Schulden bei Privatleuten kann unterschiedliche Ursachen haben. So können beispielsweise Handy-, Telefon- und Internetverträge oder die Unterhaltung eines Fahrzeugs schnell zu hohen Kosten führen.

Gerade auch die erste eigene Wohnung kann zu hohen Belastungen  und anschließenden Engpässen beim Schulden bezahlen führen. Plötzlich müssen Miete, Nebenkosten und der Lebensunterhalt selbstständig bewältigt werden. Die Wohnung möchte zudem eingerichtet werden und im Gegenzug soll die Freizeitgestaltung weiterhin nicht zu kurz kommen. Einigen wächst auch schnell ein überstürzter Wohnungs- oder Hauskauf, gerade wenn kein Eigenkapital vorhanden ist, über den Kopf. Das Schulden bezahlen wird hier zum Hindernis.

Insgesamt gestaltet sich dabei der Umgang mit Geld im Alltag oft als schwierig. Ein Leben über die eigenen Verhältnisse wie Anschaffungen für einen selbst oder für andere, die man sich eigentlich nicht leisten kann, führen oft zusätzlich zu Zahlungsschwierigkeiten. Verbraucher haben dann oftmals Schwierigkeiten, Schulden bezahlen zu können. 

 Allgemein kann dabei schnell der Überblick verloren gehen und die Zahlungsverpflichtungen können nicht mehr erfüllt werden. Mitunter sind auch Einnahmerückgänge wie Einkommenseinbußen bei einem Jobwechsel, Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit Gründe für Zahlungsschwierigkeiten. Aber auch entscheidende Lebensereignisse wie Trennung oder Scheidung, Krankheit, Sucht, Unfall und Tod des Partners können die Anhäufung von Schulden mitverursachen.

Möglichkeiten beim Schulden bezahlen

Um die Schulden bezahlen zu können, gilt es erst einmal, einen Überblick zu schaffen. Dabei sollten alle Unterlagen sortiert und die finanziellen Möglichkeiten überprüft werden. Die Gläubiger sollten dann mit einem entsprechenden Angebot kontaktiert werden, bevor diese selbst handeln und es zu weiteren Kosten, wie Anwalts-, Gerichtsgebühren und Zinsen kommen kann - oder diese sogar mit einer Konto- oder Lohnpfändung an den Schuldner herantreten. So können bei einer außergerichtlichen Einigung zum Schulden bezahlen höhere Kosten erspart werden. Dies ist meist auch im Sinne der Gläubiger, denn auch sie sind an einer schnellen Abwicklung interessiert.

Eine häufig angewandte Möglichkeit, Schulden bezahlen zu können, ist die Ratenzahlung. Hier wird eine Vereinbarung getroffen, in kleineren Beträgen über einen längeren Zeitraum die Schulden abzuzahlen. Eine Rate setzt sich dabei aus der Tilgung der Schulden und den weiter anfallenden Zinsen zusammen. Die Zinsen werden weiterhin bis zur letzten Rate berechnet, weshalb am Ende der Zahlungen eine höhere Summe abgezahlt wurde, als die ursprüngliche Forderung enthielt. In der Regel werden beim Schulden bezahlen die Zahlungen monatlich in gleicher Höhe beglichen. Seltener werden Rückzahlungen vereinbart, in der zu einem bestimmten Zeitpunkt die Gesamtschuld beglichen werden muss.

Schulden bezahlen mit einer Vergleichszahlung

Bei einer Vergleichszahlung werden die Gesamtschulden nur zu einem Teil abgedeckt. Der Schuldner muss dabei bis zu einem bestimmten Termin diesen Teil in einer Summe begleichen, die restliche Summe wird ihm dann auf privatrechtlicher Basis erlassen. Dies muss vorher vertraglich zwischen dem Schuldner und dem Gläubiger vereinbart werden.

Grundsätzlich kann eine Vergleichszahlung mit jedem Gläubiger einzeln sowie gemeinschaftlich getroffen werden. Der Schuldner, aber auch der Gläubiger kann eine Vergleichszahlung anbieten. Dies kann sinnvoll sein, wenn der Schuldner zwar regelmäßig und zuverlässig Zahlungen zum Schulden bezahlen leisten kann, die Dauer der Abzahlung aber durch zu niedrige Raten zu lang wäre. So können bei einem Vergleich die Schulden schnellstmöglich beglichen werden, was auch im Interesse der Gläubiger ist.

Schulden bezahlen mithilfe einer Stundung

Bei der Stundung wird zwischen dem Schuldner und dem Gläubiger eine Vereinbarung getroffen, die Fälligkeit der Forderung über einen gewissen Zeitpunkt hinauszuschieben. Dies bietet sich beispielsweise an, wenn der Schuldner zwar vorübergehend nicht zahlungsfähig ist, dem Gläubiger aber versichern kann, dass er zu einem späteren Zeitpunkt begleichen die Schulden bezahlen kann. 

Eine Stundung kann bis zu einem bestimmten Zeitpunkt befristet oder an eine auflösende Bedingung geknüpft sein. So kann z. B. die Schuld bereits vor dem Ende des vereinbarten Zeitpunkts fällig werden, wenn der Schuldner unerwartet ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung hat.

Schulden bezahlen mithilfe eines Kredites: Die Umschuldung 

Unter einem Kredit versteht man die Gebrauchsüberlassung von Geld für einen bestimmten Zeitraum. Der Kreditnehmer zahlt aber nicht nur die Tilgung, sondern auch Zinsen zur Entschädigung für den Nutzungsverzicht an den Kreditgeber.

Typische Kreditformen sind Abzahlungskäufe, Wechsel, Stundungen und Darlehensverträge. Das Darlehen steht dabei am häufigsten im Vordergrund, hier werden fest vereinbarte Tilgungszahlungen getroffen. Ein Kredit kann besonders bei einer Umschuldung zum Schulden bezahlen lukrativ sein. So können alle Zahlungsverpflichtungen gegenüber den verschiedensten Gläubigern zusammengefasst und beglichen werden. Die Gesamtschuld wird so monatlich mit nur einer Tilgungsrate beglichen, statt mit mehreren Raten bei verschiedenen Gläubigern.

Zusätzlich können von den aktuellen Kreditbedingungen, wie günstigere Zinsen und Tilgungssätze profitiert werden und auch die Kreditwürdigkeit des Schuldners kann zukünftig wiederhergestellt sein.

Lohnenswert ist die Umschuldung vor allem, wenn die Höhe der Schulden eine über Jahre andauernde Abzahlung erfordert, welches gleichzeitig bedeutet, dass die Zinsen immer weiter anfallen und sich die Schulden kaum verringern. So können bei der Umschuldung weitere Zinsen gespart werden.

Privatinsolvenz

Im Härtefall ist die Privatinsolvenz (Verbraucherinsolvenzverfahren) die letzte Möglichkeit. Sie ist dann geeignet, wenn Privatleute weder einen Vergleich noch eine Ratenzahlung aufbringen können, also komplett zahlungsunfähig sind. Aber auch dann, wenn bereits absehbar ist, dass eine Überschuldung droht.

Bei dem Insolvenzverfahren werden die Gläubiger alle gleich behandelt und erhalten ihre Zahlungen nach Quoten, welche im Verhältnis Einzelschulden zu Gesamtschulden steht. Alle Gläubiger müssen der Insolvenz zustimmen, denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie Ihre Gesamtforderung erhalten, ist dabei sehr gering. In den meisten Fällen erhalten sie gerade mal einen Bruchteil der Forderung.

Getilgt werden die Schulden zum einen mit dem Erlös der zwangsvollstreckungsrechtlich verwertbaren Gegenstände und zum anderen mit den pfändbaren Beträgen nach der Zumutbarkeitstabelle über einen Zeitraum von 6 Jahren. Danach wird der Schuldner von der Restschuld befreit und ist schuldenfrei. Gerade auch für komplett mittellose Schuldner bietet dies eine Möglichkeit, denn selbst bei den Verfahrenskosten ist eine Stundung möglich.

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